Ehrfurcht vor dem Leben, auch vor der kleinsten Kreatur
Albert Schweitzer (1875-1965)
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Helena Scigala im Atelier 1964 (Foto: Stefan Fey)

Medienecho (Auswahl, chronologisch)
+++ Schlagzeilen +++ Zitate +++

(Die Rechte liegen bei den jeweiligen Publikationen)

Erwähnung der Künstlerin anlässlich einer Verkaufsausstellung in Berlin-Pankow

Sonntag. Wochenzeitung für Kulturpolitik, Kunst und Wissenschaft; 16. Dezember 1956:

Grafiksammler und Kunstfreunde […] mögen in [Berlin-]Pankow die hervorragenden Lithografien bzw. Holzschnitte von René Graetz, Paul Schultz-Liebisch, Helena Scigala und Franz Stock beachten.

Vorstellung der Künstlerin anlässlich einer Ausstellung zum Internationalen Frauentag 1957 im Haus des Kulturbundes in Berlin-Pankow

Alfred Koch: Frauen als Bildnerinnen, März 1957:

Helena Scigala beeindruckt durch Kreidezeichnungen […] und ihre „Alte Frau“ (Holzschnitt) mit zerfurchtem Antlitz über abgearbeiteten Händen […] Erinnerungen an Gestalten der unvergessenen Kollwitz werden wach.

Drei Berichte über die Einzelausstellung von Helena Scigala im Frühjahr 1959 in der Kunstbuchhandlung „Deutsche Bücherstube“ in Berlin-Mitte

Nationalzeitung, 25. März 1959:

Helena Scigalas Kunst eignet eine frauliche, mütterliche, sensible Art, die zum Kind, zur Mutter, zum Mädchen menschliche und künstlerische Zuneigung offenbart. […] Helena Scigala ist ein starkes grafisches Talent.

Berliner Zeitung, 9. April 1959:

Die dreißig Blätter der kleinen Ausstellung geben einen schönen Einblick in das souveräne Beherrschen verschiedener grafischer Techniken, sei es nun die Zeichnung, die Radierung, der Holzschnitt oder ihre besondere Spezialität, der Farbholzschnitt.

Neue Zeit, 19. April 1959:

Helena Scigalas Kunst hat etwas Dunkles, Geheimnisvolles, sie ist nicht laut und gesprächig, aber von einer aufrichtigen Liebe zu den Menschen durchdrungen.

Vorstellung der Künstlerin in einer Monografie

Hannelore Sachs: Helena Scigala. Bildnis einer Künstlerin, Berlin 1960, S. 7:

Mit einem primitiven, aus Röntgen-Platten gefertigten, ornamental bemalten Zigaretten-Etui bestand sie die provisorische Aufnahmeprüfung [an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee].

ebenda, S.14:

Es ist eine in sich abgeschlossen Welt, die in den großformatigen Holzschnitten mit expressiven und dekorativen Mitteln gestaltet wird. Mehr dem inneren Erlebnisreichtum als dem äußeren Geschehen ist ihre Empfindungskraft zugewandt. […] Da, wo es um die Bedrohung des Menschen, vor allem aber der Kinder geht, hebt sie ihre Stimme, die sonst den leisen und gedämpften Ton bevorzugt.

Begründung der Jury des grafischen Wettbewerbes der CDU 1960 für die Auszeichnung von Helena Scigalas Beitrag „Zyklus Ravensbrück“ mit dem 3. Preis

In aufrüttelnder, expressiver Formensprache gestalten Sie das Leiden von Frauen und Kindern im Konzentrationslager Ravensbrück. Von Käthe Kollwitz ausgehende grafische Elemente nehmen Sie in Ihre durchaus eigenwillige und persönliche Konzeption auf.

Bericht über die Eröffnung der Einzelausstellung von Helena Scigala am 20. April 1963 im sogenannten Kunstkabinett in Berlin-Weißensee (Institut für Lehrerweiterbildung)

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Künstlerportrait 1963

Vorstellung der Künstlerin, Publikation unbekannt

Dr. Edith Krull: Helena Scigala, 1963, S. 22-26, S. 26:

Die künstlerische Entwicklung Helena Scigalas umfasst knapp fünfzehn Jahre. In dieser Zeit hat sie in ständig aufsteigender Linie bereits ein bemerkenswertes Werk geschaffen […] Die heute zweiundvierzigjährige Grafikerin ist in einem Aufstieg begriffen, der noch Vieles von ihr erwarten lässt.

Wochenpost, 20. Juli 1963:

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Wochenpost 1963

Neue Zeit, 22. August 1964:

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Neue Zeit 1964

Bericht über eine Sonderausstellung der CDU mit preisgekrönten Arbeiten in Erfurt

Neue Zeit, nach 29. September 1964:

Die Arbeiten der Preisträger im Grafischen Wettbewerb [der CDU] waren während des 11. Parteitages in einer Sonderausstellung im traditionsreichen […] Erfurter Anger-Museum zu sehen. […] Die stärksten Eindrücke unter den preisgekrönten Arbeiten gingen von dem Albert-Schweitzer-Zyklus Helena Scigalas aus. Die Berliner Grafikerin – sie hatte schon am Wettbewerb zum 10. Parteitag erfolgreich teilgenommen – schuf drei Holzschnitt-Porträts […] Die Meisterschaft der Komposition, des Bildaufbaus überzeugt an diesen drei Blättern ebenso wie die gedankliche Durchdringung, die das innerste Wesen Albert Schweitzers zu erfassen vermag.

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Vorstellung der Künstlerin im Rundfunk (als korrigiertes Manuskript nachgewiesen)

Hörfunkbeitrag Fritz Dieckmann: Besuch bei der Grafikerin Helena Scigala, 1964:

Seit den 1950er Jahren lebt die Künstlerin […] in Berlin freischaffend ihrer grafischen Kunst; ihr Ruf ist, mit Robert Musil zu reden, „nicht laut, aber stark“; die Akademie der Künste hat viele ihrer Arbeiten angekauft und in die Welt geschickt (nach England, Finnland, Schweden, Indien, Japan), die Staatlichen Galerien in Berlin und Halle-Moritzburg besitzen Blätter von ihr, und am 1. Mai beim Buchbasar auf der Karl-Marx-Allee drängen sich um ihren Stand die vielen Freunde, die sich ihre Kunst auf zahlreichen Ausstellungen in der Hauptstadt [der DDR] erworben hat.

Vorstellung der Künstlerin innerhalb eines Jugendbuches

Eva Herbig: Besuch im Atelier: Helena Scigala, in: Ilse Ploog (Herausgeberin): Die Zaubertruhe. Ein Almanach für junge Mädchen, Berlin 1965 (Band 11), S. 97-103, S. 99f.:

[Aus] der Unterhaltung mit einer unserer bekanntesten und profiliertesten jungen Grafikerinnen. […] Helena Scigala ist ein sehr sensibler und bescheidener Mensch, der es nicht gern hat, wenn viel über ihn selbst gesprochen wird. […] Sie möchte, dass ihre künstlerischen Arbeiten sich dem Menschen mitteilen, sie selbst will im Hintergrund bleiben. […] Sicherlich würde sie sehr abwehren, wenn sie es hörte; aber sie ist in ihrer stillen, freundlich-heiteren Art eigentlich ein echtes Vorbild dafür, wie ein Mensch, der davon überzeugt ist, in einem ganz bestimmten Fach etwas leisten zu können, sich allen Widerständen zum Trotz durchsetzt.

ebenda, S.102:

[…] hier führt ein direkter Weg zum Bildnis der Anne Frank, einem der bekanntesten Holzschnitte Helena Scigalas. Er ist wieder geprägt von dem tiefen Mitgefühl der Künstlerin, die sich ganz intensiv in alle literarischen Quellen und Zeugnisse vertiefte, um sich im Geiste ein Bild zu verschaffen, ehe sie es in ein optisch erfassbares Werk umsetzte.

Vorstellung der Künstlerin innerhalb eines Sammelbandes

Wolfgang Hütt: Helena Scigala, in: Ders.: Junge Bildende Künstler der DDR. Skizzen zur Situation der Kunst in unserer Zeit [insgesamt 15 Texte, u.a. mit Beiträgen über Willi Sitte und Walter Womacka], Leipzig 1965, S. 124-134, S. 128f.:

Das ist das Bewegende an der Folge von Zeichnungen, die Helena Scigala über das Leiden der Häftlinge und die Gräuel der Henker im Konzentrationslager Ravensbrück schuf, dass sie immer ein individuelles Schicksal zu gestalten versuchte. Ihm hat sie sich während der Arbeit an den Blättern tief mitfühlend verbunden.

ebenda, S. 129:

Die in der Kunst Helena Scigalas enthaltene Liebe mag vielleicht ein wenig sentimental anmuten. Sie ist dennoch lebenswahr, weil sie im Menschen Bruder und Schwester sieht. Um dieser Liebe willen ist uns die Kunst Helena Scigalas nahe, um dieser Liebe willen rechnete sie mit dem Faschismus ab, um dieser Liebe willen zeigt sie Menschliches. […] Sie will, dass in der Welt den Menschen kein Leid mehr durch Menschen geschieht. Darum gehört sie uns an und bewegt uns ihre Kunst.

ebenda, S. 131f.:

1957 entstanden die ersten farbigen Blätter. Seitdem hat sie die anfängliche, Buntheit zurückgedrängt, die Form diszipliniert. Obwohl sie den Farbholzschnitt oft mit sechs Platten druckt, gelang es ihr zunehmend, den dabei möglichen Reichtum an Farben dominierenden Akkorden unterzuordnen. […] Helena Scigala hat seitdem ihre Formvorstellungen stetig an der Wirklichkeit überprüft und hat eine stärkere Aussagekraft erlangt. Ihr zeichnerischer Strich wurde dabei reicher, sie vermochte mehr zu differenzieren. Aber bis auf den heutigen Tag hat sie sich die Möglichkeit erhalten, im Holzschnitt auch etwas vom Ringen mit dem Material zu zeigen, was einen eigentümlichen ästhetischen Reiz erzeugt.

ebenda, S. 134:

Helena Scigalas Kunst ist ein Aufnehmen des Lebens mit wissendem Ernst, der noch das Wundern kennt, voll der stillen Freude, die um den Mund ein leises, glückliches Lächeln erzeugt und die Hände verleitet, das Schöne und Gute zärtlich zu streicheln.

Veröffentlichung des Porträts der Anne Frank in einem DDR-Lesebuch

VOLK UND WISSEN, Volkseigener Verlag, Abteilung Deutschunterricht; Berlin, 13. September 1968:

Sehr geehrte Frau Scigala! Sie waren seinerzeit so freundlich, uns für ein neues Lesebuch der 7. Klasse Ihre Grafik „Anne Frank“ für den Druck zur Verfügung zu stellen. Das fertige Buch liegt uns nun vor, und wir übersenden Ihnen beiliegend ein Belegexemplar. […]

Neue Zeit, 20. April 1969:

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Neue Zeit 1969

Vorstellung der Künstlerin innerhalb einer Monatszeitschrift

Lothar Lang: Künstlerinnen, in: Das Magazin, März 1976, S. 53-58. [In diesem Beitrag wurden insgesamt 10 Künstlerinnen, darunter auch Scigalas Weggefährtinnen Lea Grundig, Nuria Quevedo und Elizabeth Shaw vorgestellt.] S. 56f.:

Helena Scigala – lassen wir nun Geburtsdaten beiseite! – einstens Schülerin von Arno Mohr, ist vor allem mit sensiblen Holzschnitten hervorgetreten, deren beste auf die Tradition des späten, im Ausdruck besänftigten Expressionismus verweisen.

Neue Zeit, 06./07. Januar 1979:

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Neue Zeit 1979

Bericht über den Auftrag für die Musikschule Berlin-Pankow

Neue Zeit, 24. Dezember 1979:

Wie intensiv Helena Scigala der Musik verbunden ist, spürt der Betrachter aus ihren neuesten Arbeiten besonders. Komponisten- und Künstlerporträts für die Räume der in Pankow entstehenden Musikschule zu gestalten, hieß der Auftrag. […] Das Studium alter Fotos und Bilder und eine tiefe Kenntnis der Werke ließen in großangelegten Kreide- und Sepiazeichnungen die ihr eigene Deutung entstehen.[…] das empfindsame Bild einer jungen Flötistin und ein Blatt, das einfach „Musik“ heißen könnte, ein dunkel geneigter Kopf, der Umriss einer Violine, die Andeutung einiger Notenzeilen […] Dem Reichtum dieser verschiedenen ausdrucksvollen Musikerporträts wäre bald einmal eine gesonderte Ausstellung zu gönnen.

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Hanns Eisler (1898-1962) u.a. Komponist der Melodie der Nationalhymne der DDR, Graphitzeichnung 1978

Vorstellung der Künstlerin innerhalb eines Sammelbandes

Erika A. Lehmann: Helena Scigala, in: Diess. (Herausgeberin): Auftrag und Anliegen II. Dreizehn Künstlerwege hier und heute, Berlin 1981, S. 181-194, S. 194:

Sie erzählt von einer Arbeit für ein Berliner Restaurant. Ein acht Meter langer Holzfries, zwei Meter hoch, entstand unter dem Thema: „Russische Folklore“. Die Arbeit machte ihr Spaß, war aber körperlich ungeheuer anstrengend. Ihre Hände schmerzten, waren total zerschunden. In der S-Bahn sitzend, bemerkt sie plötzlich den starren Blick einer gepflegten Dame auf diese Hände. Mit Gelassenheit legt sie beide sichtbar ausgebreitet auf ihren Schoß und sieht dem Gegenüber in die Augen.

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Studie zum Wandfries – Restaurant „Baikal“ in Berlin

Neue Zeit, 28. Februar 1981:

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Neue Zeit 1981

Katalogbeitrag für und Bericht über eine Ausstellung von 16 Berliner Künstlerinnen und Künstlern aus dem Arbeitsbereich Malerei und Grafik in der Galerie des Berliner Fernsehturms [Zu den Künstlern gehörte auch Helena Scigalas Weggefährte Harry Lüttger]

Mimosa Künzel: Helena Scigala, in: Kulturredaktion Berlin (Herausgeber): Berliner Atelier 1983. Malerei. Grafik. 3, Ausstellungskatalog zu Ausstellung am Fernsehturm 20.01.-27.02.1983, Berlin 1983, S. 60-64, S. 62:

Drei Schaffensjahrzehnte umfasst das grafische Werk der Berliner Künstlerin Helena Scigala. […] In ihren mit unverkennbarer Handschrift gestalteten Arbeiten, in denen sie keinerlei Kompromisse eingeht, spiegelt sich von jeher ihre Umgebung, ihre Zuneigung zu aller Kreatur, aber auch das Weltgeschehen. […] Die oft zitierte Wahlverwandtschaft zu Käthe Kollwitz liegt in beider Intensität mütterlich engagierten Empfindens und ihrer energischen Parteinahme. Beide versuchten, mit ihrer dokumentarischen Kunst, den gepeinigten Mitmenschen voller Fürsorge zu Hilfe zu kommen oder ein Denkmal zu setzen. […] Alle ihre Porträts heben sich ab vom Porträtierten, sind reduziert auf für sie Wesentliches, sind Steigerung zum Allgemeingültigen. Bei ihren Holzschnitten leistet sie im wahrsten Sinne Schwerstarbeit, trotz ihrer Neigung zum großen Format druckt sie ihre Blätter von jeher selbst mit der Hand. Auf Ausstellungen überall in der Welt kündeten auch ihre Arbeiten vom künstlerischen Schaffen bei uns zulande, viele davon hängen in unseren Galerien.

Neues Deutschland, 10. Februar 1983:

Darstellungen des Menschen sind in dieser Auswahl nur vereinzelt anzutreffen. Gerade dies Wenige verdient aber eine besondere Hervorhebung. […] Helena Scigala stellt mit einigen großzügig gegebenen Kinderbildnissen sowie drei Holzschnittporträts (darunter „Albert Schweitzer“) und der Monotypie „Ungarischer Bauer“ ihre kraftvolle Charakterisierungskunst unter Beweis.

Neue Zeit, 01. März 1986:

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Neue Zeit 1986

Würdigung zum 65. Geburtstag der Künstlerin

Neue Zeit, 01. März 1986:

Das ist das Beeindruckende an ihrem in mehr als drei Jahrzehnten gewachsenen Werk: Es ist von einer geradezu zeitlosen Unmittelbarkeit, durchdrungen von Gefühl und Wärme und lässt Lauterkeit vor allem erkennen. […] Auch in Auftragswerken hat Helena Scigala ihr Können unter Beweis gestellt. Für das Restaurant „Baikal“ am Berliner Leninplatz fertigte sie eine acht Meter lange Lärchenholzplatte, in die sie Szenen aus der russischen Folklore und aus dem Volksleben reliefartig geschnitten hat. Große Kreide- und Sepiazeichnungen, Persönlichkeiten aus der Musikgeschichte darstellend, schuf sie zur Ausgestaltung der Pankower Musikschule. In diesen Porträts von Brahms, Eisler, Klara und Robert Schumann sowie Paul Dessau hat sie ihre ganze Liebe zur Musik hineingelegt […].

Berliner Abendblatt. Ausgabe Pankow, 28. Februar 1996, S. 2:

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Berliner Abendblatt 1996

Pankower Spiegel, 1. Märzausgabe 1996, S. 3:

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Pankower Spiegel 1996
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